Meine Stallanlage
Ich besitze eine Außenstallanlage,
die 44 Buchten umfasst.
Das Material besteht aus Holz. In den 24 schon etwas älteren Buchten
besteht auch der Boden aus Holz (Nut und Feder Bretter). Dieser ist dann
mit Heißbitumen ausgestrichen und damit wasserdicht gemacht worden.
Die Seitenwände und die Decke bestehen auch aus Nut- und Feder-Brettern
und wurden mit Holzschutzmittel gestrichen. |
Die gesamte Anlage nach heftigem Schneetreiben |
Die alte Anlage nach einem Schneetreiben,
rechts sieht man den Anfang der neuen Stallanlage |
Diese Ställe sind 1m breit, 1m tief, 70cm
hoch und 3stöckig übereinander angeordnet. Sie wurden 1979 gebaut.
Im Laufe der Zeit erwies sich diese Bauweise jedoch als unvorteilhaft.
In den unteren und oberen Buchten sind die Tiere nur schwerlich zu fassen,
da sie, wenn man sie heraus nehmen möchte, sich meist in die letzte
Ecke verkriechen.
Auch das Reinigen der Ställe bereitet nicht gerade Freude. Da das
Ausmisten ohnehin meine „Lieblingsbeschäftigung" (das ist jetzt ironisch
gemeint) ist, gestaltet sich das Reinigen, besonders der untersten Buchten
nicht gerade „Rücken freundlich". |
So habe ich überlegt, wie ich die Dinge,
die mir nicht gefallen, abstellen kann.
Da ich einen Teil meiner Stallanlage ohnehin erneuern wollte, kamen
mir meine negativen Erfahrungen der vergangenen Jahre gerade Recht.
So habe ich meine neue Stallanlage ganz nach meinen persönlichen
Vorstellungen erstellt, d.h.: nur noch 2 Buchten übereinander, die
unterste Bucht beginnt 45cm vom Boden, also „Rückenfreundlich". Die
Buchten nur noch 90cm tief, dafür 130cm breit.
Und es sollte gutes, beständiges Material, möglichst jedoch
Holz sein. |
Die neue Stallanlage aus anderer Perspektive |
Die Beschaffung der neuen Ställe |
Bei einem Besuch meines Zuchtfreundes
Martin Maurer in Finkenberg (Österreich) fand ich genau die Ställe
vor, wie ich sie mir wünschte.
Sie waren aus 22 mm Sperrholz gefertigt und der Boden und die Seitenwände
(15cm hoch) bestanden aus wasserfesten Resopalplatten (ebenfalls 22 mm
stark). Auch die Größe 130cm breit, 90cm tief und 65cm hoch
sagte mir zu. |
Riesen sind ebenfalls aufmerksame Tiere |
Der entscheidende Vorteil war jedoch, dass jede Bucht einzeln gefertigt
war und man sie wie im Baukasten-System aufstellen konnte.
Das gab mir die Möglichkeit, die Ställe genau nach meinen
Vorstellungen zu platzieren.
So war für mich von vornherein klar, das nur noch ein 2etagiger
Aufbau in Frage kam, wobei die unterste Bucht 45cm vom Boden beginnen sollte
und dann die nächste Bucht darauf gestellt werden sollte. |
Vorher war jedoch erst einmal zu klären, ob Martin mir auch solche
Ställe bauen würde.
Er sagte mir spontan 20 Ställe zu, sagte mir aber auch, dass der
Transport der Ställe mein Problem wäre. Und wie ihr später
lesen werdet, wurde es ein richtiges Problem.
Erst einmal sollte aber noch einige Zeit vergehen, denn 20 Ställe
in der Freizeit anzufertigen benötigt auch seine Zeit.
Dann, Anfang Februar 2001 der Anruf von Martin Maurer: „Die Ställe
sind fertig ".
Ich hatte schon einen Lkw von unserem Futtermittelhändler U. Oelfke
geordert, so konnte die abenteuerliche Reise ins Zillertal (1 Fahrt: 1.100
km) beginnen. Mein Schwager Hans-Werner Prange, ein erfahrener Lkw-Fahrer
und ich machten uns am Freitag den 23. Februar 2001 um 0 Uhr auf die Reise. |
Sicherlich war es etwas gewagt, mitten im Winter
mit einem Lkw ohne Schneeketten und Winterbereifung zu starten.
Jedoch war der Lkw zu einem anderen Zeitpunkt nicht mehr zu haben, da
er für den Transport von Futtermitteln benötigt wurde. |
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Auch beim Abladen muss eine kleine Pause sein |
Gleich hinter Hildesheim dann auch die ersten
Schneeschauer, die uns jedoch nicht aufhalten konnten (mein Schwager hat
gefahren, ich wäre umgekehrt !).
Südlich von München wurde es dann jedoch richtig heftig: ununterbrochenes
Schneetreiben legte den gesamten Verkehr fast völlig lahm.
Und das auf einem Freitag Nachmittag, wo auf jeder Autobahn so richtig
was los ist, und wir mittendrin. |
Auf der Inntal-Autobahn war dann aufgrund zugeschneiter Verkehrsschilder
kaum noch etwas zu erkennen, so dass wir Schwierigkeiten hatten, zunächst
die Mautstelle und später die Einfahrt ins Zillertal zu finden.
Schließlich hat aber doch alles geklappt und wir waren dann kurz
vor Mayerhofen als das Handy klingelte und Martin Maurer uns sagte, dass
die Straße hoch nach Finkenberg noch einigermaßen befahrbar
sei. Mit Mühe und Not schafften wir es dann auch dorthin hoch zu kommen,
jedoch zum noch höher gelegenem Haus von Martin schafften wir es mit
unserer Bereifung nicht mehr.
So hat er seinen Pkw mit Anhänger eingesetzt und alle Ställe
zu unserem Lkw transportiert, die wir dann schnellstens verluden, weil
wir Bedenken hatten, dass wir aufgrund des anhaltenden heftigen Schneetreibens
den Lkw nicht mehr nach unten, also Mayerhofen bringen würden. Denn
wir wussten ja nicht, was noch in der Nacht passiert und wir mussten ja
schon am Samstagmorgen wieder früh los, da wir nur bis 24 Uhr fahren
durften.
Würde es noch mehr schneien kämen wir am Samstagmorgen mit
Sicherheit die Serpentinen nicht hinunter, da waren die Chancen von Mayerhofen
aus zu starten schon günstiger.
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Schließlich schafften wir es noch gerade,
unseren Lkw samt geladener Fracht bis auf einen Abstellplatz in Mayerhofen
zu bringen.
Waren wir froh, dass alles doch noch geklappt hatte. |
Das Gerüst wird aufgebaut |
Man sieht unten deutlich die Vierkantbalken als Aufleger |
Nach einem gemütlich verbrachten Abend bei Martin ging es dann
am Samstag früh, 6 Uhr zurück zum Lkw zur Heimfahrt.
Da es heftig geschneit und auch gefroren hatte, mussten wir den Lkw
erst einmal „enteisen". Mein Schwager öffnete schon einmal die Fahrertür
und wollte dann auch die Beifahrertür aufschließen.
Diese muss jedoch wohl noch etwas vereist gewesen sein, jedenfalls brach
der Schlüssel ab, was auch unser Zündschlüssel war. Und
wir hatte keinen zweiten Schlüssel dabei.
Nun war guter Rat teuer. Um diese Uhrzeit waren noch alle Geschäfte
geschlossen, lediglich der Tankstellenwärter konnte uns eine Empfehlung
geben:
uns bei Mercedes in Zell am Ziller zu erkundigen.
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Da diese jedoch erst um 8 Uhr öffneten, mußten wir so lange
warten. Die hatten aber auch keinen passenden Schlüssel parat und
die Möglichkeit, diesen mit einem Kurier aus Stuttgart kommen zu lassen,
hätte uns auch nicht weiter geholfen, da uns dann die Zeit nicht mehr
gereicht hätte; wir durften ja nur bis 24 Uhr fahren.
So blieb die einzige Möglichkeit, einen Schlüsseldienst aufzusuchen.
Dieser konnte uns aber auch nicht zusichern, ob er einen passenden Schlüssel
anfertigen konnte, jedenfalls wollte er es versuchen.
Nun waren wir gespannt, ob dieser auch passen würde, und siehe
da, unser Lkw lief wieder. Waren wir froh!
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Die Ställe werden von meinen beiden Nachbarn auf die Aufleger
gelegt |
Jetzt nur noch den Draht an den Türen anbringen |
Mit der Zeit im Nacken ging es jetzt aber zügig
los und durch gute Witterungs- und Verkehrsbedingungen konnten wir um 23
30 Uhr Cuxhaven erreichen.
Mann, waren wir glücklich, wieder heil zu Hause zu sein, aber auch
erschöpft von dieser Tortur. |
„Martin, ich benötige noch 12 neue Ställe,
wann können wir die holen ?"
(Das war jetzt nur ein Scherz )
Ja, so etwas kann man nur erleben wenn man Kaninchen züchtet. |
Mit einer einfachen Spanplatte kann man die Ställe auch durchtrennen |
Meine fertige Stallanlage
(wie auf der Rückseite des neuen Standards) |
Nachdem meine Nachbarn am nächsten Tag behilflich
waren, die Ställe abzuladen, begann ich damit, das Gerüst aufzustellen
und die mit Kunststoff beschichteten Aluminiumplatten an der Rückwand
und dem Dach anzubringen.
In dieses Gerüst wurden die Ställe dann einfach lose hineingestellt,
so dass ich sie zu jedem Zeitpunkt ohne Probleme wieder heraus nehmen oder
umstellen kann. |
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